„Sie werden dringend gebraucht“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann. „Bis zum Jahr 2025 fehlen 300.000 Fachkräfte in der frühen Bildung.“ Damit sich diese Lücke verringert, bildet die Caritas-Fachakademie für Sozialakademie in Regensburg junge Menschen sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zu Erzieherinnen und Erziehern aus.
„Geschafft!“, hieß es nun für 70 Absolventinnen und Absolventen. Sie erhielten am Mittwoch, den 27. Juli, ihre Zeugnisse in der Mehrzweckhalle der Niedermünster Mädchenrealschule. Die Zeugnisse überreichten Caritasdirektor Michael Weißmann und die stellvertretende Schulleiterin Dr. Nicole Ehrmann-Ludwig.
Der Arbeitsmarkt wartet auf die Absolventen. „Jede fertige Erzieherin kann zwischen zehn Stellen auswählen“, sagte Blochberger am Rande der Veranstaltung. „Das wird sich laut Prognosen auch in den kommenden 20 Jahren nicht ändern.“ Dabei werden aktuell so viele Erzieher ausgebildet wie nie. Der Bedarf ist aufgrund des Ausbaus von Ganztages- sowie frühkindlichen Betreuungsangeboten gestiegen.
45 der diesjährigen Absolventen durchliefen an der Caritas-Fachakademie die fünfjährige Regelausbildung. Seit diesem Jahr wurde dieser Ausbildungsweg auf vier Jahre verkürzt. Hintergrund ist der Fachkräftemangel. 25 Absolventen haben die dreijährige Optiprax-Ausbildung gemacht.
Optiprax – das ist die Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen. Der offizielle Name ist mittlerweile praxisintegrierte Ausbildung. Sie wird vergütet, dauert drei Jahre und richtet sich an Abiturientinnen und Abiturienten sowie Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen. „Mit Optiprax versuchen wir neben den Schulabsolventinnen und Schulabsolventen mit mittlerem Abschluss eine neue Zielgruppe anzusprechen und so die Lücke an Fachkräften zu verkleinern“, sagte Blochberger. Die Regensburger Caritas-Fachakademie startete mit Optiprax im Jahr 2016 als Modellversuch, mittlerweile ist es ein fest etablierter Ausbildungsweg.
Die Zukunft der Absolventen wird sehr unterschiedlich sein. „Der Erzieherberuf ist unglaublich vielfältig“, sagte Blochberger. Erzieherinnen oder Erzieher begleiten Menschen im Alter von 0 bis 27 Jahren in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern. Sie können also im gesamten erzieherischen Bereich arbeiten: von der Krippe über den Kindergarten bis hin zum Jugendbereich oder in heilpädagogischen Einrichtungen.
Der verabschiedete Jahrgang, war ein besonderer: Die Ausbildung fiel in die Zeit der Corona-Pandemie und war geprägt von Distanzunterricht. Die Hürden des Corona-Schulalltags präsentierten die Absolventinnen und Absolventen gemeinsam mit ihren Lehrkräften humorvoll auf der Bühne. Bis die Feier schließlich zum Höhepunkt gelangte: zur Übergabe der Zeugnisse.